Der Ruf von CBD hat inzwischen weite Kreise gezogen. In den Massenmedien erscheinen Berichte, die Forschung zeigt großes Interesse, Prominente bekennen sich als Konsumenten. Doch ist denn diese ganze Aufruhr überhaupt berechtigt, oder wird CBD schon bald wieder so schnell von der Bildfläche verschwinden wie es dorthin gekommen ist? Wir haben uns mit der aktuellen Ausgangssituation des Stoffes beschäftigt und untersucht, ob CBD auch in Zukunft noch das Potential haben wird, weiter Schlagzeilen zu schreiben.
Immer mehr Anwendungsgebiete
Nicht nur aufgrund seines medizinischen Nutzens, wodurch CBD anfänglich seine Popularität generiert hatte, gibt es ein stetig wachsendes Interesse zu beobachten – Der Begriff fällt auch immer öfter in Bereichen, mit denen man CBD vorerst nicht in Zusammenhang bringen würde.
Zuletzt ist die Beauty- und Lifestyle-Branche auf den CBD-Zug mit aufgesprungen und entwickelt seither ungebremst neue Produktinnovationen mit CBD-Anteil.
Beispielsweise gibt es mittlerweile ausgesuchte Cafés die CBD-Kaffee auf ihrer Karte anbieten.1 Somit soll dem Kunden die Möglichkeit gegeben werden, sowohl die anregende Wirkung des Koffeins, als auch die beruhigende Wirkung des CBDs gleichzeitig genießen zu können. Vollkommen legale und „rauschfreie“ Mittagspausen werden wohl in Zukunft öfters in Straßencafés angeboten – in New York ist der mit CBD gepimpte Kaffee bereits ein voller Erfolg!
Ferner bieten Marken wie Lord Jones bereits enorm beliebte CBD-Cremes- und Süßigkeiten an, die sich besonders in den Sozialen Medien als absoluter Viral-Hit entpuppen. Die Cremes profitieren hier besonders von den schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften des CBD. Somit können sie gleichermaßen als Schmerz- wie auch als Pflegecreme verwendet werden und dabei noch die beruhigende Wirkung des Stoffes mit einfließen lassen.
Steigende Akzeptanz der Hanfpflanze
Das Cannabis von vielen Menschen schon lange nicht mehr als das verrufene Teufelskraut angesehen wird, spielt ganz sicher der Zukunft von CBD in die Karten. Besonders unter jungen Menschen liegt die Akzeptanz überdurchschnittlich hoch.
Insgesamt ist Cannabis in den letzten Jahren auch eher aufgrund seiner wertvollen Eigenschaften in Erscheinung getreten. Wie die Pflanze besonders bei Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie und anderen schweren Krankheiten helfen kann, erklärten wir bereits hier.
Wer genau hinsieht wird feststellen, dass sich nicht nur die allgemeine gesellschaftliche Meinung zu der Pflanze zunehmend verbessert, sondern gleichermaßen viele Menschen auch bereits ein ganz anderes Bild von Cannabis haben, als sie es noch vor 20 Jahren gehabt hätten. Dazu kommt, dass viele Länder wie beispielsweise die USA, Cannabis sogar als Genussmittel legalisiert haben und somit „grünes“ Licht für Industrie und Entwicklung gegeben wurde.
Daraus resultiert, dass es der Forschung insgesamt nun auch viel leichter fällt, Fördermittel und Unterstützung für genaue Untersuchungen der in Cannabis enthaltenden Cannabinoide, wie THC & CBD zu erhalten. Genau das war jahrelang nicht möglich und dadurch kam natürlich auch die Entwicklung der Cannabisforschung oft nur sehr zäh zu Fortschritten.
Diesen Trend zeigt sich jedoch nicht nur in den USA. Die Niederlande und Israel bekunden ebenfalls großes Interesse and der Forschung der so heiß debattierten Pflanze. Oft wird auch vergessen, dass Deutschland selber auch Cannabis zu medizinischen Zwecken freigegeben hat und einige Labore somit auch bereits den Fuß in die Türe der Förderung stecken konnten.
Auch steigen die Zahlen der deutschen Befürworter für einen legalisierten beziehungsweise entkriminalisierten Umgang mit der Pflanze stetig an. So ist man zwar noch nicht bei einer absoluten Mehrheit angelangt, jedoch steigen die Zahlen der Pro-Cannabis Stimmen jedes Jahr ums neue. 2
Wenn wir diesen Trend nun in den Zusammenhang mit dem möglichen „Hype“ um CBD setzen, wird schnell klar: In Zukunft wird man sich ganz sicher eher intensiver, als halbherziger mit dem Stoff befassen wollen.
Die USA: Der große Vorreiter mit CBD-Lifestyle
Werfen wir einen erneuten Blick zu unseren Überseefreunden aus den Vereinigten Staaten. Die Entwicklung die wir hier beobachten können, kennt ganz klar nur eine Richtung:
„Go Green!“
Derzeit wurde die Pflanze bereits von 30 Staaten, entweder zu medizinischen- oder auch zu Privatzwecken freigegeben. Der Trend geht nicht nur auf staatlicher Ebene zu deutlich mehr Akzeptanz, auch die Amerikaner selber stehen der Pflanze zunehmend offener gegenüber.
Cannabis als Lifestyle
Betrachtet man die amerikanische Start-up Szene, so dauert es nicht lange, bis man über das nächste Unternehmen mit einer neuen Produktinnovation inklusive THC- oder CBD-haltiger Inhaltsstoffe stößt.
Es sind Leute wie Adam Bierman und Andrew Modlin, die dafür sorgen, dass sich Cannabis von seinem zwielichtigen und muffigen Kiffer-Image befreit. Gemeinsam Gründeten sie 2010 das StartUp MedMen und stiegen schnell zu einem der Großverdiener in der legalen Cannabis Branche auf. Ihre Geschäftsstellen (Dispensaries) wirken für viele wie die Apple Stores für Cannabis-Produkte.
Das Ziel der Gründer ist es, Cannabis aus dem schlechten Licht zu holen, in dem es viel zu lange Stand. Wer diesen Laden betritt, der denkt weder an den schmierigen Coffeeshop in einer Seitengasse Amsterdams, noch an den zwielichtigen Dealer an der Ecke. Diese Geschäfte verkaufen eine Vielzahl hochwertiger Cannabis-Produkte und das ganz unabhängig davon, ob sie nun „high“ machen oder nicht.
Die USA hat die Pflanze in Teilgebieten bereits neu erfunden und so wunderte man sich gar nicht so sehr, dass daraus auch schnell ein Trend zur Modebewegung ergab. New Yorker „Hipster“ trinken ihren Latte Macchiato nun auch gerne mal mit etwas aufgegossenem CBD. Auch eine CBD-haltige Pille zur Beruhigung der Nerven kann in der Uni besonders ohne berauschende Wirkung punkten und die Lippenpflege kann man nun auch schick mit hochwertigem CBD kaufen – überdurchschnittliches „Unboxing-Gefühl“ inklusive. 3
Wir stellen fest: CBD ist immer öfter Alltagsbegleiter. Sei es nun um ernsthafte medizinische Vorteile aus dem Konsum zu ziehen, oder praktisch nur als „trendiger“ Wegbegleiter, der einfach zum Lebensstil dazugehört – wie vegane Lederschuhe und die tägliche Instagram Story.
CBD (k)ein Hype
Nach all dem was wir auf der Welt zur aktuellen Situation zu Cannabis und CBD feststellen konnten, sind wir uns nun einer Sache sicher geworden: Die Klammern aus der Überschrift können wir nun ein für alle mal streichen.
Die Pflanze wird aktuell so ziemlich überall heiß diskutiert und das nicht nur im Bezug auf’s „kiffen“. Besonders stehen die gesellschaftlichen Vorteile, die mit einer Entkriminalisierung und erhöhter Forschungsbereitschaft in Zusammenhang stehen, im Vordergrund. Immer mehr Menschen halten auch persönlich nichts mehr von strafrechtlicher Verfolgung der Pflanze, sondern sehen meist eher das nicht realisierte Potential, was in dem Stoff stecken könnte.
Die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Medizin sind allesamt an einer Entwicklung zu mehr Transparenz rund um Cannabis und seiner Inhaltsstoffe interessiert. Gleichermaßen glauben wir an eine langlebige und vielversprechende Zukunft mit CBD und seinen Wegbegleitern.
Autor: Leon Wehner
Bild: © Justin Aikin / Unsplash.com