Heutzutage interessieren sich immer mehr Menschen und auch Unternehmen für die Hanfpflanze und deren Eigenschaften. Die Forschung wurde in den letzten Jahren stark gefördert und so werden auch immer mehr medizinisch wertvolle Charakteristika von Cannabis und dessen Wirkstoffen bekannt. Einen besonders großen Höhenflug erlebt zurzeit der Wirkstoff CBD. Warum das so ist und ob der Hype überhaupt gerechtfertigt ist klären wir in dem nachfolgenden Beitrag.
Wie ist CBD so schnell bekannt geworden?
Charlotte’s Web
Ein wohl sehr entscheidender Punkt für die rasche Bekanntmachung von CBD war sicherlich der Fall von Charlotte Figi. Am Beispiel des kleinen Mädchens konnte die gesamte Welt das unglaubliche Potential von CBD erkennen. Charlotte litt seit ihrer Geburt an starker Epilepsie und fürchterlichen Krampfanfällen die teils bis zu einer Stunde anhalten konnten.
Da auch die üblichen Antiepileptika immer weniger halfen, suchten die verzweifelten Eltern nach einer alternativen Therapiemöglichkeit und stießen dabei auf CBD. Der darauffolgende Erfolg der CBD-Therapie ist kaum zu glauben. Die Anzahl ihrer Anfälle konnte von bis zu 50 Krämpfen pro Tag auf nur 3 nächtliche Krämpfe pro Monat gesenkt werden. 1
Mittlerweile tummeln sich dutzende Videos im Internet, welche die verblüffenden Effekte von CBD auf Krampfanfälle dokumentieren.
Fakt ist: Cannabidiol vermindert in der Regel die epileptischen Anfälle – besonders bei Kindern. Da wo oft Hoffnungslosigkeit vorherrscht und die konventionellen Behandlungsmethoden keine nennenswerten Erfolge zeigen, kann CBD für erhebliche Besserung der Krankheit sorgen.2
Keine Verbote und gute Verfügbarkeit
Immer wenn es um das Thema Cannabis geht, spielt auch die rechtliche Ausgangssituation eine tragende Rolle. Prinzipiell ist Cannabis in Deutschland und auch in vielen Ländern inner- oder außerhalb der EU grundsätzlich verboten. Nur in Einzelfällen liegt eine entkriminalisierte oder sogar legalisierte Handhabung mit Cannabis vor.
Bei CBD sieht es jedoch anders aus. Auch wenn Cannabidiol ein Cannabinoid ist, welches aus Cannabis gewonnen wird, unterliegt der Stoff nicht dem BtMG (Betäubungsmittelgesetz). Das liegt zum einen daran, dass CBD keine psychoaktiven Effekte mit sich bringt und es zum anderen auch generell ein recht risikoarmer Stoff mit wenigen Nebenwirkungen ist.
CBD mache nicht abhängig, stehe nicht im Verdacht missbraucht zu werden und bringe viele medizinisch wertvolle Eigenschaften mit sich. Das verkündete vor Kurzem sogar die WHO (World Health Organisation) und stufte CBD als gesundheitlich unbedenklich ein.3
Aufgrund der rechtlichen Situation in Deutschland kann CBD natürlich auch ganz anders vertrieben und beworben werden als es THC haltiges Cannabis könnte. Im Netz tummeln sich bereits unzählige CBD-Shops in denen unterschiedlichste CBD-Produkte gekauft werden können.
Da der Handel mit CBD keinen schwerwiegenden rechtlichen Beschränkungen unterliegt, können die Produkte von jedermann erworben und verwendet werden. Das ist im übrigen nicht nur in Deutschland möglich, sondern auch in den USA. Dort dürfen aus Hanf gewonnene CBD Produkte vollkommen legal verkauft werden.4 Auch in der Schweiz dürfen CBD-Produkte unter recht lockeren Verhältnissen vertrieben werden.
Immer mehr Forschung
Da sich aktuell nicht nur mehr Menschen für CBD sondern auch insgesamt für Cannabis interessieren, wird immer mehr Geld in das erforschen der Eigenschaften von Hanf investiert. In den letzten Jahren ist das weltweite Interesse an dem medizinischen Potential von Cannabis praktisch explodiert. In einigen Bundesstaaten der USA ist Cannabis entkriminalisiert und teilweise komplett legalisiert worden.
Diese Entwicklung eröffnete besonders der Forschung bislang verschlossene Türen, was einen regelrechten Boom in der Cannabisforschung auslöste. Immer öfter werden wertvolle medizinische Aspekte entdeckt, die sogar in der Lage sein könnten, bislang ungelöste Sachverhalte in der Medizin zu klären.
Aufgrund dieser anhaltenden wissenschaftlichen Untersuchungen treten sogar Menschen mit Cannabinoiden in Kontakt, die Cannabis vielleicht vorher für nichts weiter als eine gefährliche Droge hielten. Hier sorgt die Forschung also nicht bloß für wissenschaftliche Erkenntnisse sondern klärt die Menschen auch über gegebene Vorurteile und Missverständnisse auf.
Insgesamt betrachtet häufen sich also nicht nur die Befunde in Medizin und Forschung, auch steigt die gesellschaftliche Akzeptanz von dem bislang so verpönten Cannabis.
Verstärktes Vertrauen
Wie gerade bereits erwähnt glauben immer weniger Menschen daran, dass Cannabis eine „böse Droge“ sei. Egal ob Studien, Medienberichte oder Experten – enorm viele seriöse Quellen zeigen: Cannabis ist klar mehr als ein Suchtstoff. Heutzutage nutzen mehr Menschen Cannabis zu therapeutischen Zwecken als jemals zuvor!5
Diese Entwicklung schlägt sich auch positiv auf das Denken der Bevölkerung nieder. Cannabis wird mehr und mehr von der Allgemeinheit akzeptiert und sorgt somit für die Verbreitung seines guten Rufs. Auch sorgen die sozialen Netzwerke immer wieder für „Virale-Hits“ und geben die relevanten Informationen auch einem Publikum weiter, welches sonst überhaupt nicht mit dem Thema in Kontakt gekommen wäre.
CBD kann viel – richtig viel
Der wohl ausschlaggebendste Punkt für die ungeheure Popularität von CBD ist wohl seine Vielseitigkeit. Zum einen hat es wertvolle, für die Medizin wichtige Eigenschaften, zum anderen kann CBD aber auch in der Kosmetik und in der Nahrungsergänzung eingesetzt werden. Alternativ findet es auch als Rauchware Verwendung. In der Schweiz werden bereits die ersten CBD-Zigaretten verkauft, welche zur Rauchentwöhnung von Tabakkonsumenten und auch als reines Genussmittel zum Einsatz kommen.6
CBD wird aktuell in der Medizin getestet und kann bereits erste Erfolge in verschiedensten Therapien vorweisen.
CBD wird unter anderem mit folgenden Krankheiten getestet:7
- Epilepsie
- Schizophrenie
- Depressionen
- Psychosen
- Übelkeit
- Appetithemmung
- Arthritis
- Asthma
- Krebs
Besonders gespannt betrachten wir den begleitenden Einsatz von CBD zur konventionellen Chemotherapie. Die ersten Untersuchungen zeigen klare Erfolge bei dem verminderten Wachstum von Krebszellen.8
Aber auch in der Kosmetik findet CBD immer mehr Verwendung. Besonders Cremes und Hautpflegemittel profitieren von den entzündungshemmenden, antibakteriellen und juckreizlindernden Wirkungen des Stoffs. Es ist also anzunehmen, dass CBD in Zukunft auch in der Kosmetiknische mehr und mehr Verwendung finden wird.
Sogar als Nahrungsergänzungsmittel wird CBD verwendet. Besonders Sportler wissen die wertvollen Eigenschaften von Cannabidiol zu schätzen. Gerade zu Regeneration, bei Muskel- oder Sehnenentzündungen, sportbedingten Schmerzen, als Appetitzügler oder als Mittel für erholsamen Schlaf kann CBD so richtig Punkten und wird schon von vielen Sportlern wegen dieser Eigenschaften geliebt.
Fazit
Um die eingangs erwähnte Frage direkt zu beantworten: „Ja, der Hype um CBD ist zu 100% gerechtfertigt!“
Cannabidiol ist ein Stoff der einen unschätzbaren Wert für die Allgemeinheit darstellt. Seine Popularität schuldet CBD wohl nicht zuletzt all den zusammenspielenden Faktoren, wie Medizin, Forschung, steigender gesellschaftlicher Akzeptanz, guter Verfügbarkeit und entsprechend günstiger Rechtslage. Dabei muss gesagt werden, dass gerade die Gesetzeslage maßgeblich für den CBD-Boom verantwortlich ist. Dass der Stoff frei Verkauft werden darf und der Umgang so gut wie nicht reguliert ist, ermöglichte erstmals eine komplett freie Forschung in diesem Teilbereich von Hanf und Cannabis. Wir freuen uns auf weitere Fortschritte in der CBD-Welt und blicken gespannt auf die zukünftige Entwicklung des vielversprechenden Cannabinoids.
Autor: Leon Wehner
Bild: © Rick Proctor / Unsplash