Hanf ist nicht nur eine Pflanze. Hanf ist ein wahres Wundermittel, ein richtiger Alleskönner! Diese lange Zeit verrufene und negativ konnotierte Pflanze kann vieles und wird daher in vielen Bereichen der Industrie immer wichtiger. Sei es die Automobilproduktion, das Bauwesen oder die Textilindustrie. Kaum ein Zwei kommt heute noch ohne diese Zauberpflanze aus.
Darum hier eine Auflistung der 10 coolsten Fakten über Hanf:
1. Hanf ist ein natürliches Pestizid
In Zeiten, da sich Meldungen über Skandale mit Pestiziden immer mehr häufen und darüber hinaus immer mehr Menschen die Gefahren von chemischen Insektenkillern verstehen und einsehen, ist es wichtig, sich nach gesunden und vor allem natürlichen Alternativen umzusehen. Eine davon ist Hanf!
Dass diese Pflanze ein wahres Alleskönner ist inzwischen sehr bekannt, dass sie aber auch Schädlinge fernhalten kann, wissen nur die wenigsten. Wer beispielsweise einige Hanfpflanzen rund um sein Gemüsebeet pflanzt, der kann vollkommen auf Pestizide verzichten. Die menschliche Nase kann es nicht wahrnehmen, aber Käfer und andere Schädlinge fühlen sich durch den Geruch abgestoßen und meiden die Pflanzen. Man könnte dieses Prinzip auch auf einer größeren Skala anwenden und beispielsweise ganze Felder umpflanzen. Das hieße: Schädlinge Adé! – und das ganz ohne chemische Mittel!
2. Eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt
Hanf wird nachweisbar bereits seit 10.000 Jahren angebaut. Archäologische Spuren, die soweit zurückreichen, fanden sich auf dem Gebiet des heutigen Chinas. Das macht Hanf tatsächlich zu einer der ältesten Kulturpflanzen! Auch im europäischen Raum hat Hanf eine sehr lange, mehrere Jahrtausend Jahre alte Tradition.
Vermutlich begannen die alten Chinesen einen weniger ertragreichen Urahn der Hanfpflanze selektiv zu züchten, um die Ernte zu verbessern. Dasselbe geschah auch in Europa. Hanf, wie man ihn heute kennt, dürfte ebenfalls bereits seit etwa der römischen Antike existieren. Eine lange Erfolgsgeschichte und Tradition!
3. Hanföl dient auch als Treibstoff
In Zeiten steigender Rohölpreise, schädlicher Feinstaubbelastung und sich immer stärker ausbreitendem Smog ist Biodiesel vielen Menschen ein Begriff. Hört man den Begriff Biodiesel, denken die meisten Menschen jedoch noch immer an Raps. Zwar stimmt es, dass heutzutage der meiste Biodiesel noch aus Raps hergestellt wird, aber dies könnte sich bald schon ändern!
Hanföl ist oftmals weitaus effektiver gegenüber Rapsöl und kann somit die Laufleistung eines damit betriebenen Autos verbessern. Auch behaupten einige Stimmen, dass dieser pflanzliche Treibstoff schonender für Motor und Getriebe ist. Zur Zeit ist Hanföl noch relativ teuer und wird daher nicht allzu häufig zur Produktion von Sprit benutzt. Das dürfte sich in absehbarer Zukunft aber bald ändern!
4. Hanffasern sind wahre Alleskönner
Heutzutage findet Hanf, neben seiner wohl bekanntesten Anwendungsform, die meiste Anwendung in der Textil- und Seilerindustrie. Die Fasern dieser Pflanze sind unheimlich stark, solide und reißfest. Ein dickes Hanfseil ist nicht nur natürlich, sondern auch kaum zu kappen. Daher kommen sie insbesondere in der Schifffahrt und im Leistungssport zum Einsatz.
Aber auch als Spinnstoff eignen sich Hanffasern vorzüglich! So ist es ein leichtes sehr stabile und hochwertige Kleidung aus den Fasern dieser Pflanze herzustellen. Bald schön könnten Textilien aus Hanf darum schon mit Textilien aus Baumwolle um Platz eins der internationalen Textilspitze konkurrieren.
5. Hanf kann dabei helfen, die Umwelt zu säubern
Hanf kann die Atmosphäre reinigen und die Umwelt schützen und sogar den Schaden, der ihr zugefügt wird, wieder rückgängig machen. Die globale Erwärmung ist das Ergebnis hoher Kohlendioxid- oder CO2-Werte. Hanf verbraucht viermal so viel CO2 wie Bäume und sein kurzer Wachstumszyklus von nur 12 bis 14 Wochen macht ihn zu einer höchst nachhaltigen Pflanze, die die globale Erwärmung effektiv bekämpfen kann.
Hanf entfernt auch Giftstoffe und radioaktive Chemikalien aus dem Boden! Einige Wissenschaftler pflanzten Hanf am Standort der Atomkatastrophe von Tschernobyl: Sie entdeckten, dass Hanf sich besser für die Phytosanierung gebrauchen lässt als jede andere Pflanze in diesem Gebiet. Somit benutzt die ukrainische Regierung Hanfpflanzen dazu, die Gegend rund um Tschernobyl von gefährlichen Radioaktiven Stoffen zu reinigen. Ein ähnliches Vorgehen wird auch in Japan erwogen.
6. Man könnte Plastik mit Hanf ersetzen
Hanfstängel bieten eine ausgezeichnete Quelle für faseriges Material, das sich zur Herstellung von Verbundplatten in allen Formen, Größen und Funktionen, von Türen bis zu Fußböden, Autoteilen, Fensterrahmen und allem dazwischen bestens eignet. Es wirkt darüber hinaus als Verstärkung für Thermoplaste wie Polypropylen. Es eignet sich auch ideal für die Herstellung einer breiten Palette von Kunststoffprodukten für den Verbraucher und kann an verschiedene Anforderungen und Spezifikationen ohne weitere Probleme angepasst werden.
Hanf ist zudem billig in der Herstellung und ebenso auch ein idealer Ersatz beispielsweise für Glasfaser. Es ist leichter zu formen und wiegt weniger als die meisten anderen Materialien, die für Verbundstoffverkleidungen gebraucht werden. Es ist recycelbar und es ist bereits ein breites Angebot an hochwertigem Hanf international verfügbar.
7. Hanfsamen können dabei helfen, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen
Ein paar Hände voll Hanfsamen enthalten allein schon den täglichen Proteinbedarf eines Menschen. Es ist die gesündeste Fleischalternative und kann die Mangelversorgung mit Proteinen verhindern. Das ist wichtig, da besonders der Proteinmangel in vielen Teilen der Welt zum Verhungern führt. Hanfsamen enthalten viel Protein und Kalorien und könnten daher ein wichtiges Grundnahrungsmittel werden.
Da Hanfsamen amino- und vitaminreiche Proteine enthalten, gehören sie zu den Alleskönnern unter den Nahrungsmitteln. Sie sind roh essbar oder können geröstet oder geschält oder als Brei gegessen werden. Sie können auch zu Mehl gemahlen, zu Öl gepresst oder über andere Nahrungsmittel wie Salate oder Joghurt gestreut werden.
8. Hanfpapier schont Baumbestände
Da man Hanf für fast alles, einschließlich der Herstellung von Papier, verwenden kann, bietet es eine gute Alternative zur Papierherstellung aus Bäumen. Die Notwendigkeit, ganze Wälder zu fällen, ist dann nicht mehr gegeben und die Natur kann sich wieder erholen. Dem Hanfpapier könnte also bald schon die Zukunft gehören. Ökologischer wäre es auf jeden Fall.
Als Rohstoff für Papier und sogar Baumaterialien kann Hanf die Wälder der Welt buchstäblich retten, was für die Erde und ihre Bewohner ein Zeichen der Hoffnung ist. Ein einziger Hektar Hanf kann pro Jahr die gleiche Menge Papier produzieren wie vier Hektar Bäume!
9. Hanf ist auch ein Baumaterial
In Verbindung mit anderen natürlichen Stoffen, kann man aus Hanf sehr dichte Baumaterialien herstellen, die von ihrer Konsistenz her an Beton erinnern. In einigen progressiven Kommunen und Gemeinschaften, baut man bereits sehr viel mit dem sogenannten „Hempcrete“.
10. Hanf half dabei den 2. Weltkrieg zu entscheiden
Während kriegerischen Auseinandersetzungen sind Ressourcen und Rohstoffe oftmals knapp. So war es natürlich auch im 2. Weltkrieg. Um die Kriegsindustrie jedoch nicht ins Leere laufen zu lassen, entwickelten Forscher auf beiden Seiten Alternativen. Und auf beiden Seiten hieß die Antwort: Hanf. Aus dieser Pflanze lässt sich, wie bereits erwähnt, vieles Herstellen. So auch Kriegsgerät.
Somit verdanken wir unseren demokratischen Staat heutzutage in gewisser Hinsicht auch den Hanfpflanzen.
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